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Warum Bindungstypen den Kurs deiner Beziehungen bestimmen

Bist du eher der „unabhängige“ Typ oder der „Klammerer“? – Was deine Bindung über dich verrät


Hast du dich jemals gefragt, warum du in Beziehungen bestimmte Muster immer wieder erlebst? Warum du in der Nähe mancher Menschen aufblühst, während du bei anderen das Gefühl hast, ersticken zu müssen? Oft steckt mehr dahinter als bloße „Chemie“. Der entscheidende Faktor könnte in deinem Bindungsstil liegen.

Als Paartherapeutin in Berlin habe ich in meiner Praxis viele Paare gesehen, die ohne es zu wissen in einem emotionalen Teufelskreis gefangen waren. Bindungstheorie – ein Konzept, das ursprünglich von John Bowlby und Mary Ainsworth entwickelt wurde – hilft uns zu verstehen, warum wir Nähe unterschiedlich erleben und welche Dynamiken in Beziehungen auf uns wirken.

In diesem Artikel werde ich dir nicht nur erklären, was Bindungstypen sind, sondern dir auch zeigen, wie du deine eigenen Beziehungsdynamiken besser verstehen und verändern kannst.



Die Entstehung von Bindung: Warum frühe Erfahrungen nicht nur Kindheitssache sind


Die ersten Jahre prägen mehr als nur deinen Charakter. Deine frühen Bindungserfahrungen – wie deine Eltern auf deine Bedürfnisse reagierten, ob sie dir Sicherheit gaben oder ob du viel Unsicherheit erlebtest – legen den Grundstein für die Art und Weise, wie du Beziehungen als Erwachsener führst. Das bedeutet: Wenn du in deiner Kindheit viel Unsicherheit erlebt hast, wirst du es als Erwachsener schwerer haben, Vertrauen in Partner:innen aufzubauen.

Bindung ist ein tief verankertes, aber anpassungsfähiges Konzept. Deine ersten Bezugspersonen – meist deine Eltern – beeinflussen maßgeblich, wie du Nähe und Distanz erlebst. Und auch wenn du jetzt erwachsen bist, können sich diese frühen Erfahrungen immer noch in deinem Beziehungsverhalten widerspiegeln.


Bindungstypen: Bist du sicher, ängstlich oder distanziert?


Die vier Bindungstypen sind ein Schlüssel zum Verständnis, warum du in Beziehungen bestimmte Verhaltensmuster zeigst. Aber was bedeuten diese Typen eigentlich?


  1. Sicher gebunden – Der Traum jedes BeziehungspartnersDiese Menschen können Nähe zulassen, ohne sich dabei verloren zu fühlen. Sie wissen, wie man emotionale Nähe sucht, aber auch, wie man gesunde Distanz wahrt. Sie sind authentisch, ohne Angst vor Ablehnung, und können ihre Gefühle offen kommunizieren.


  2. Ängstlich-preokkupiert – Der emotionale „Klammerer“Menschen mit diesem Bindungsstil suchen ständig nach Bestätigung. Sie haben das Gefühl, ihre Bedürfnisse könnten von anderen übersehen werden, was zu einem ständigen inneren Konflikt zwischen Nähe und Angst vor Ablehnung führt. Der Partner wird immer wieder auf die Probe gestellt, indem das Bedürfnis nach Bestätigung nie wirklich erfüllt wird.


  3. Vermeidend-dismissing – Der „Gefühls-Abenteurer“Für diese Menschen ist Unabhängigkeit ein hohes Gut. Sie meiden Nähe, weil sie gelernt haben, dass ihre eigenen Bedürfnisse nicht wichtig sind oder nicht berücksichtigt werden. Sie haben Schwierigkeiten, sich emotional zu öffnen und könnten von anderen als „kühl“ oder „emotionslos“ wahrgenommen werden.


  4. Desorganisierte Bindung – Der verwirrte „Zwei-Seiten“ TypDiese Menschen zeigen widersprüchliches Verhalten, wenn es um Nähe geht. Sie suchen Nähe, haben aber gleichzeitig Angst davor, diese zuzulassen. Häufig sind diese Verhaltensweisen eine Folge von traumatischen Erfahrungen oder unsicheren Bindungen in der Kindheit.


Warum es nicht nur „die anderen“ sind: Ein echtes Beispiel


Nehmen wir an, ein Paar kommt zur Paartherapie. Der eine Partner zieht sich immer wieder zurück, während der andere Partner nach Nähe und Bestätigung sucht. Der distanzierte Partner erklärt, dass er sich nicht gerne emotional öffnet und seine Unabhängigkeit schätzt. Der klammernde Partner hingegen hat das Gefühl, ständig in der Unsicherheit zu leben, ob die Beziehung ausreichend gefestigt ist. Sie wissen nicht, was sie tun können, um die Situation zu ändern.


Dieses Beispiel ist ein klassisches Szenario für Menschen mit einem vermeidend-dismissing Bindungsstil (Partner 1) und einem ängstlich-preokkupierten Bindungsstil (Partner 2). In der Praxis kommt dieses Szenario immer wieder vor. Der eine Partner zieht sich zurück, weil Nähe überfordernd ist, und der andere fühlt sich ständig verlassen, wenn emotionale Nähe fehlt.


Die Lösung? Bewusstsein schaffen! Zu verstehen, dass der eine Partner seine Unsicherheit mit Nähe auszugleichen versucht und der andere seine Unabhängigkeit schützt, ist der erste Schritt zu einer gemeinsamen Veränderung.


Das geheime Bindungswissen: So kannst du dein Beziehungsmuster verändern


Wenn du in einer Beziehung bist, die von Unsicherheit oder emotionaler Distanz geprägt ist, bedeutet das nicht, dass du dich damit abfinden musst. Bindungsstile sind nicht in Stein gemeißelt – sie können sich ändern, wenn du daran arbeitest.


  1. Selbstreflexion: Der erste Schritt ist, dich mit deinem eigenen Bindungsstil auseinanderzusetzen. Frag dich selbst: „Warum reagiere ich so in Beziehungen?“ Erkenntnisse aus deiner Kindheit können dir helfen, die Muster zu erkennen, die du unbewusst wiederholst.


  2. Offene Kommunikation: Sprich mit deinem Partner oder deiner Partnerin über deine Bindungsängste und Bedürfnisse. Ein ehrlicher Austausch kann Missverständnisse auflösen und dafür sorgen, dass ihr euch näherkommt.


  3. Therapie: Eine Paartherapie, besonders in Berlin, bietet eine gute Möglichkeit, Bindungsstile besser zu verstehen und an ihnen zu arbeiten. Du musst nicht allein damit kämpfen, und oft ist es hilfreich, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.


  4. Achtsamkeit und Geduld: Veränderung braucht Zeit. Wenn du in einem Bindungsstil festgefahren bist, wird es nicht sofort Klick machen. Aber mit Geduld und kontinuierlichem Bemühen kannst du lernen, deine Ängste zu überwinden und Nähe anders zu erleben.


Fazit: Warum es sich lohnt, den eigenen Bindungstyp zu kennen


Deine Bindung ist kein Schicksal – sie ist eine Blaupause für deine Beziehungen. Wenn du den Mut hast, deine Bindung zu verstehen und zu verändern, kannst du tiefere und stabilere Beziehungen aufbauen. Du musst nicht in alten Mustern festhängen. Wie du siehst, kann ein besseres Verständnis für Bindung dir nicht nur dabei helfen, dich selbst besser zu verstehen, sondern auch zu einer besseren Partnerin oder einem besseren Partner zu werden.

Und falls du bemerkst, dass deine Beziehung immer wieder in dieselben Fallen tappt, könnte eine Paartherapie in Berlin genau der richtige Schritt für dich sein. Es gibt immer Raum für Wachstum – in dir und in deiner Beziehung.

 
 
 

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unter anderem bekannt aus 
tagesspiegel Interview Paartherapie Berlin A.Wilitzki
Anna Wilitzki Interview SZ- Paartherapie Berlin
Spiegel Interview Wilitzki Paartherapie Berlin
ARD Moma Interveiw Paartherapie Berlin Anna Wilitzki
RBB Anna Wilitzki, Paartherapie Berlin
Welt Interview, Paartherapie Berlin , Anna Wilitzki
Radio Interview Paartherapie Berlin, A. Wilitzki

Praxis für Einzeltherapie und Paartherapie  Berlin,

Anna Wilitzki Psychologin M.Sc.

Hauptstandort: Rhinower Straße 5 | 10437 Berlin

Weiterer Standort: Griebenowstraße 10-11 | 10435 Berlin

Schwerpunkt: Paartherapie Berlin 

Praxis für Einzeltherapie und Paartherapie Berlin

Mit meiner langjährigen Erfahrung als Paartherapeutin und Psychologin helfe ich 
Paare, sich offen und verständnis- und gefühlvoll mit Ihrer
Beziehung auseinanderzusetzen. Für Paare die keine Paartherapie in Berlin machen können, biete ich auch ein online Beziehungsprogramm an.

© 2017 by Anna Wilitzki | Psychologin M.Sc.

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