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Trennung trotz Kind: Wie man eine schwierige Entscheidung bewältigt und das Wohl des Kindes sichert


Eine Trennung ist immer eine emotionale Herausforderung, doch wenn Kinder involviert sind, wird die Situation noch komplexer. Eltern stehen vor der Aufgabe, nicht nur ihre eigenen Gefühle zu verarbeiten, sondern auch sicherzustellen, dass ihre Kinder so wenig wie möglich unter den Veränderungen leiden. Die Entscheidung zur Trennung ist oft von einer inneren Zerrissenheit geprägt. Als Paar oder Ex-Paar kämpfen Eltern mit intensiven Gefühlen wie Trauer, Wut und Unsicherheit. Sie trauern um die verlorene Liebe und die gemeinsame Zukunft, die sie sich einst vorgestellt haben. Der Traum von einer „perfekten Familie“ zerbricht, und damit oft auch ein Teil ihrer eigenen Identität. Gleichzeitig können Verletzungen aus der Beziehung alte Wunden wieder öffnen – sei es durch Untreue, mangelnde Unterstützung oder andere Konflikte. Diese Emotionen mischen sich mit der Einsamkeit, die entsteht, wenn man plötzlich Abstand zu jemandem hat, den man einmal geliebt hat.

Doch die Trennung betrifft nicht nur die Rolle als Partner – sie stellt auch die Elternschaft vor eine immense Herausforderung. Schuldgefühle sind allgegenwärtig. Viele Eltern quälen sich mit der Frage: „Hätte ich mehr tun können, um die Beziehung zu retten?“ oder „Bin ich ein schlechter Elternteil, weil ich mich für die Trennung entschieden habe?“ Die Angst um das Wohlergehen der Kinder steht im Vordergrund. Eltern sorgen sich darum, wie ihr Kind mit der Trennung umgehen wird, ob es sich zurückzieht oder rebelliert und ob es sie weniger lieben könnte. Gleichzeitig fühlen sie sich oft überfordert von der neuen Realität – sei es als alleinerziehender Elternteil oder in einer Co-Parenting-Situation. Trotz all dieser Schwierigkeiten bleibt die Liebe zu den Kindern ein zentraler Antrieb. Viele Eltern setzen alles daran, ihre Kinder vor emotionalem Schaden zu bewahren und ihnen Sicherheit zu bieten.




Die innere Zerrissenheit ist dabei kaum in Worte zu fassen. Einerseits möchten Eltern heilen und ihr Leben neu ordnen, andererseits müssen sie stark sein – für ihre Kinder und für sich selbst. Diese Doppelbelastung kann überwältigend sein und führt oft dazu, dass Eltern ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Doch genau hier liegt eine der größten Herausforderungen: Wie kann man als Elternteil emotional stabil bleiben und gleichzeitig das Wohl des Kindes sicherstellen?

Kinder erleben bei einer Trennung oft Gefühle wie Trauer, Verwirrung und Angst. Sie fragen sich: „Was wird aus mir?“, „Wo werde ich leben?“ oder „Haben Mama und Papa mich noch genauso lieb?“ Diese Fragen zeigen deutlich, wie tiefgreifend eine Trennung das Leben eines Kindes beeinflussen kann. Studien belegen, dass Kinder sowohl kurzfristig als auch langfristig mit den Folgen einer Trennung kämpfen. Kurzfristig fühlen sie sich oft verloren und erleben die Trennung als einen schmerzhaften Verlust eines Elternteils oder der vertrauten Familienstruktur. Angst und Unsicherheit prägen ihren Alltag – sie fragen sich, ob ihre Eltern sie weiterhin lieben oder ob sie für die Trennung verantwortlich sind. Manche Kinder ziehen sich zurück und werden still, während andere wütend oder rebellisch reagieren.

Langfristig können diese Erfahrungen nachhaltige Auswirkungen haben. Kinder von getrennten Eltern haben später oft Schwierigkeiten in Beziehungen – Bindungsprobleme und ein mangelndes Vertrauen in andere Menschen sind keine Seltenheit. Auch ihre schulischen Leistungen können unter dem Stress leiden; Konzentrationsprobleme und ein Rückgang der Motivation sind häufige Folgen. Psychische Gesundheit ist ein weiterer Bereich, der betroffen sein kann: Depressionen und Angststörungen treten bei Kindern aus getrennten Familien häufiger auf.

Doch trotz dieser Herausforderungen gibt es Wege, den Übergang für Kinder zu erleichtern und ihnen Sicherheit zu geben. Offenheit und Ehrlichkeit sind dabei entscheidend. Kinder verdienen es, altersgerechte Erklärungen über die Trennung zu erhalten – ohne Schuldzuweisungen oder überflüssige Details über die Konflikte zwischen den Eltern. Es ist wichtig, ihnen klarzumachen, dass beide Elternteile sie weiterhin lieben und dass sie nichts für die Trennung können. Regelmäßige Gespräche helfen ihnen dabei, ihre Fragen zu stellen und ihre Gefühle auszudrücken.

Stabilität ist ein weiterer Schlüsselpunkt. Kinder brauchen Routine und Vorhersehbarkeit in ihrem Alltag – besonders in Zeiten des Umbruchs. Regelmäßige Tagesabläufe wie Schlafenszeiten oder Mahlzeiten sollten beibehalten werden, um ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Klarheit darüber, wo das Kind lebt und wann es den anderen Elternteil sieht, ist ebenfalls essenziell. Verlässlichkeit ist hier das A und O – Kinder müssen wissen, dass sie sich auf beide Eltern verlassen können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umgang mit Konflikten zwischen den Eltern. Es ist entscheidend, Streitigkeiten nicht vor den Kindern auszutragen oder schlecht über den anderen Partner zu sprechen. Solche Verhaltensweisen können Loyalitätskonflikte verursachen und das emotionale Wohlbefinden des Kindes erheblich beeinträchtigen. Stattdessen sollten Eltern darauf achten, respektvoll miteinander umzugehen – auch wenn dies manchmal schwerfällt.

Kinder fühlen sich oft verantwortlich für die Trennung ihrer Eltern oder haben Angst vor Ablehnung. Diese Gefühle müssen aktiv angesprochen werden – durch regelmäßige Gespräche oder auch durch professionelle Unterstützung wie Familientherapie. Es ist wichtig, dem Kind immer wieder klarzumachen: „Du bist nicht schuld an unserer Trennung.“

Nach einer Trennung ist es entscheidend, dass beide Elternteile weiterhin aktiv am Leben des Kindes teilnehmen – unabhängig davon, wie schwierig die Beziehung zwischen ihnen geworden ist. Co-Parenting erfordert Zusammenarbeit und Respekt – auch wenn die Partnerschaft beendet ist. Konsistenz spielt dabei eine große Rolle: Beide Eltern sollten ähnliche Regeln und Routinen verfolgen, damit das Kind nicht verwirrt wird oder das Gefühl hat, zwischen zwei Welten hin- und hergerissen zu sein.

Kommunikation ist ebenfalls essenziell: Offene Gespräche über wichtige Entscheidungen wie Schule oder Gesundheit helfen dabei sicherzustellen, dass beide Elternteile auf derselben Seite stehen. Flexibilität ist hier genauso wichtig wie klare Absprachen – Kompromisse sind unvermeidlich und sollten immer im Interesse des Kindes getroffen werden.

Manchmal kann es hilfreich sein, externe Unterstützung in Anspruch zu nehmen – sei es durch Familientherapie oder Mediation. Solche Dienste können helfen, Konflikte zwischen den Eltern zu lösen und Kommunikationsprobleme zu überwinden. Sie bieten auch Programme speziell für Kinder an, um ihnen bei der Verarbeitung ihrer Gefühle zu helfen.

Eltern dürfen jedoch nicht vergessen, dass sie auch auf ihre eigene psychische Gesundheit achten müssen – denn nur wenn sie selbst stabil sind, können sie für ihre Kinder da sein. Selbstfürsorge sollte daher kein Luxus sein; Zeit für Hobbys oder Entspannungstechniken wie Meditation kann helfen, Stress abzubauen und neue Kraft zu schöpfen.

Eine Trennung trotz Kind ist niemals einfach – weder für die Eltern noch für das Kind. Doch mit Offenheit, Stabilität und gegenseitigem Respekt kann diese schwierige Phase gemeistert werden. Indem beide Elternteile das Wohl ihres Kindes in den Mittelpunkt stellen und aktiv zusammenarbeiten, können sie sicherstellen, dass ihr Kind trotz der Veränderungen eine liebevolle und unterstützende Umgebung erhält – eine Umgebung voller Sicherheit und Geborgenheit inmitten des Chaos einer zerbrochenen Partnerschaft.

 
 
 

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tagesspiegel Interview Paartherapie Berlin A.Wilitzki
Anna Wilitzki Interview SZ- Paartherapie Berlin
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© 2017 by Anna Wilitzki | Psychologin M.Sc.

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